Moselwinzer in Sorge um ihre Ernte

Ellenz-Poltersdorf (zen). Thomas Basten (52) blickt besorgt auf den Steilhang am Rüberberger Domherrenberg. Es handelt sich um eine der besten Lagen des Ellenz-Poltersdorfer Winzers. Doch in diesem Jahr wird das »Weingut Heinrich Basten« hier deutlich weniger Rieslingtrauben ernten als in den vergangenen Jahren. Zuerst war es der überraschende Nachtfrost während des Austriebs der Weinstöcke, und vergangenen Donnerstag kam dann noch ein heftiger Hagelsturm hinzu. »Wir haben hier bis zu 30 Prozent Schäden an den Trieben der Rebstöcke«, resümiert Thomas Basten. »Das genaue Ausmaß des Schadens können wir erst in ein paar Tagen erkennen, wenn die zerstörten Triebe sich verfärben.«
Zwar hat der Winzer aus Ellenz-Poltersdorf seine 15 Hektar Weinbergsflächen gegen Hagelschäden versichert, aber aus Erfahrung weiß Basten, dass die Versicherung immer nur einen Teil der Verluste abdeckt. Dass er einen Teil seines Schadens ersetzt bekommt, beruhigt den Winzer nicht.
»Und uns fehlt ja der Wein für unsere Kunden«, so Basten. Noch schlimmer steht es um die Winzer, die keine Hagelversicherung haben. »Viele, die ihren Wein nicht selbst vermarkten und deshalb auf den Verkauf der Trauben angewiesen sind, können sich eine Hagelversicherung nicht leisten. Die tun mir richtig leid«, sagt Thomas Basten.
Michael Schlägel, Geschäftsführer des Bauern- und Winzerverbandes, bestätigt ebenfalls Schadensmeldungen aus dem Bereich Ellenz-Poltersdorf. »Dort sieht es teilweise ziemlich böse aus«, so Schlägel gegenüber dem WochenSpiegel.